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Strand von Ahrenshoop

Bird Watching in Ahrenshoop


Die Region Fischland-Darß-Zingst hat sich zu einem europaweit bedeutsamen Vogelschutzgebiet entwickelt. Durch Inseln und Halbinseln von der offenen Ostsee abgetrennte Lagunen, die sogenannten Bodden, sind das Markenzeichen der Region. Viele Vogelarten nutzen diese Landschaft der als Rast- und Brutquartier. Doch nicht nur zu den Hochzeiten des Vogelzugs im Frühjahr und Herbst kann man hier eine Vielzahl seltener Vögel beobachten. Wie jedes Jahr zu Pfingsten verbrachte einige schöne Tage in der Region.

Mein erster Ausflug führte mich ans Hohe Ufer zwischen Wustrow und Ahrenshoop. Hier führt ein Weg von der Seebrücke Wustrow an der Steilküste entlang bis nach Ahrenshoop. Der Weg bietet herrliche Ausblicke auf die Ostsee und die teils sehr steil abfallende, durch Küstenabbrüche zerklüftete Steilküste.

Ahrenshoop Ahrenshoop Amsel

Aus dem dichten Gebüsch und Strauchwerk entlang des Küstenweges von Wustrow nach Ahrenshoop hörte ich den Gesang der Finken, Ammern und Grasmücken. Ein schönes Fotomotiv sind die hier häufig anzutreffenden Kamingimpel (Carpodacus erytheinus). Man sieht und hört sie in der Zeit von Mai bis September. Häufig sitzen die Finken mit dem auffallend roten Kopf, Brust und Bützel auf Wildrosensträuchern. Der Schnabel ist kurz und dick. Im Gegensatz zu den auffälligen Männchen sind die Weibchen recht unscheinbar.

Carduelis cannabina
Bluthänfling (Carduelis cannabina)

Sylvia communis
Dorngrasmücke (Sylvia communis)

Zilpzalp Fitis Phylloscopus trochilus
Zilpzalp (Phylloscopus collybita) Fitis (Phylloscopus trochilus)

Auffällig sind auch die gelben Goldammern (Emberiza citrinella). Die Männchen haben einen goldgelben Kopf und Brust- und Bauchbereich; die Weibchen sind deutlich blasser. Die 15-17 cm langen Vögel sind hier ganzjährig anzutreffen.

Goldammer Grauammer
Goldammer (Emberiza citrinella) Grauammer (Emberiza calandra)

Weniger auffällig sind ebenfalls ganzjährig anzutreffenden Grauammern (Emberiza calandra). Ihr Gefieder ist graubraun mit dunkler Streifung; im Brust- und Bauchbereich hell mit bräunlichen Strichen. Als Warte dienen der Grauammer kleine Einzelbäume.
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Fringilla coelebs
Buchfink (Fringilla coelebs)

Amsel
Von Ahrenshoop nach Wustrow Amsel (Turdus merula)

Dann erreichte ich das Hohe Ufer. An dem Steilküstenabschnitt sah ich Uferschwalben (Riparia riparia), die kleinste Schwalbenart Europas. An der lehmhaltigen Steilküste sah ich ihre Bruthöhlen. Die Uferschwalben können hier in der Zeit zwischen April und September beobachtet werden, bevor sie im Herbst nach Afrika ziehen.

Am Hohen Ufer Riparia riparia
Felskliff Uferschwalben (Riparia riparia) am Hohen Ufer

Leider ist der Lebensraum der Uferschwalben erheblich bedroht. Abhängig vom Wetter gehen am Hohen Ufer bis zu 10 m pro Jahr durch Abbrüche und Rutschungen verloren. Starker Wind und Wellen fressen die Steilküste regelrecht weg. Die Interessengemeinschaft Hohes Ufer e.V. setzt sich für den Schutz des Steilufers ein. Im Wasser vor der Steilküste sieht man die Reste einer NVA-Bunkeranlage aus DDR-Zeiten. Bei ihrer Errichtung im Jahre 1956 befand sie sich noch auf Land.

Steilküste bei Ahrenshoop

Ahrenshoop

Direkt hinter dem Hohen Ufer befindet sich der Bakelberg. Die kleine Erhöhung befindet sich inmitten eines Rapsfeldes über das die Uferschwalben nach Nahrung suchen. In der Umgebung der Felder und den angrenzenden Büschen und Hecken sah ich häufig Bluthänflinge (Carduelis cannabina). Man erkennt die kleinen Finken an ihrer rötlichen Stirn und Brust, braunen Mantel und schwarz-weißen Flügeln. Meist ziehen sie in kleinen Trupps umher. Im Gestrüpp entlang des Küstenweges von Wustrow nach Ahrenshoop sah ich ebenfalls Heckenbraunellen (Prunella modularis) und Dorngrasmücken (Sylvia communis).

Das Hohe Ufer ist natürlich auch ein idealer Ort, um einen Sonnenuntergang über dem Meer zu erleben.

Am nächsten Morgen wurde ich durch den Gesang einer Amsel (Turdus merula) geweckt.

Ziel dieses Tages war der Nationalpark Vorpommerische Boddenlandschaft. Er ist der größte Nationalpark an der deutschen Ostseeküste. In den Überflutungsgebieten der Bodden sind Moore und Salzwiesen entstanden. Das Gebiet ist unter besonderen Schutz gestellt und darf nicht betreten werden. Die Darß-Zingster Boddenkette, der Ostzingst und die seeseitig vorgelagerten Flachwassergebiete wurden zum Schutz der dort vorkommenden einzigartigen Flora und Fauna als Flora-und Fauna-Gebiet „Recknitz-Ästuar und Halbinsel Zingst“ ausgewiesen. Das Gebiet hat eine außerordentlich hohe Bedeutung für verschiedene Küstenvögel, die hier als Brut- und Rastvögel artenreich vorkommen. Auf den Salzwiesen brüten Säbelschnäbler (Recuvirostra avosetta), Rotschenkel (Tringa totanus) und der Große Brachvogel (Numenius arquata).

Mit einem Schiff fuhren wir entlang des Prerowstroms durch den Nationalpark Richtung Vogelschutzinseln und die Sundischen Wiesen an der Einfahrt des Barther Boddens. Ich sah einige Seeschwalben und große Schwärme vom Graugänsen (Anser anser) und Weißwangengänsen (Branta leucopsis). Letztere werden aufgrund des markanten Aussehens mit dem schwarzen Hals- und Brustbereich und des weißen Gesichts auch Nonnengänse genannt. Diese Art brütet in der arktischen Tundra, jedoch seit einigen Jahren auch im Ostseeraum.

Dierhagen Dierhagen
Am Bodden in Dierhagen

Die Wiesen zwischen Ostsee und Prerowstrom sind auch ein guter Ort zur Beobachtung des Einflugs der Kraniche (Grus grus). Die meisten Kraniche sieht man hier zum Höhepunkt des Herbstzuges im Oktober. Aber auch zu Pfingsten konnte ich größere Kranichtrupps beobachten.

Wir fuhren entlang an einem markanten Flussknick des Prerowstroms, dort wo sich einst die sagenumwogene Hertesburg befunden haben soll. Die Befestigungsanlage der Rügenfürsten diente im Mittelalter der Sicherung des freien Zugangs zwischen Bodden und Ostsee, als Zollstelle und Jagdsitz. In den lokalen Geschichten wird sie als „Störtebekers Burg“ bezeichnet, denn sie soll angeblich auch Störtenbeker und seiner Mannschaft als Rückzugsort und Versteck gedient haben. Das Gelände wurde 1926 von dem dubiosen Neutempler-Orden erworben, der hier eine Hütte als Kapelle weihte. Diese ist noch erhalten und befindet sich auf dem Gelände der „Herberge an der Hertesburg“. Von der historischen Burg ist jedoch nichts mehr erhalten. Nur anhand alter, verlandeter Gräben und einen flachen Burghügel kann man erahnen, dass sich hier einst eine Burganlage befunden haben muss.

Prerowstrom
Am Prerowstrom

Am nächsten Tag ging es mit dem Fahrrad durch den Darßer Wald zur Spitze am Darßer Ort. Die Landspitze wächst jährlich etwa 10 m ins Meer hinaus. Hier entstehen Dünen und Strandseen, Salzwiesen und Schilfgürtel, die zahlreiche seltene Vogelarten, Amphibien und Insekten anlocken. Das Betreten und Befahren des Schutzgebietes ist wegen des hohen Schutzstatus als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet zu großen Teilen verboten. Jedoch können weite Teile des Schutzgebietes auf gekennzeichneten Wegen oder auf geführten Wanderungen entdeckt werden. Bitte beachten Sie die entsprechenden Beschilderungen.

Libbertsee
Am Libbertsee

Ich wanderte zum Libbertsee. Der Strandsee ist ein ehemaliger Meeresarm am Darßer Ort, der durch Anlandungsprozesse in den 1950iger Jahren endgültig von der Ostsee abgetrennt wurde. Seither nimmt der Salzgehalt des Gewässers ständig ab, so dass sich immer mehr Süßwasserpflanzen ansiedeln. Er ist ein wichtiges Rat- und Brutgebiet für Wasservögel. Hier soll man in der Brutzeit den seltenen Rothalstaucher (Podiceps grisegena) beobachten können. Rothalstaucher leben zur Brutzeit gut versteckt im Schilf, verraten sich aber durch ihre kräftigen und abwechslungsreichen Lautäußerungen. Sie äußern sich durch schweineähnlich quickende oder auch wiehernde Laute. Am Libbertsee können mit etwas Glück auch Rohrweihen (Circus aeruginosus) und Seeadler (Haliaeetus albicilla) bei der Jagd beobachtet werden.

Entdecken Sie die vielfältige Vogelwelt der Region Fischland-Darß-Zingst selbst. Weitere Informationen erhalten Sie im Nationalparkamt und bei den örtlichen Touristeninformationen.

Fotos: Roger Blum

Weitere Informationen: Deutschland, Bird Watching






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