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Kopenhagen

Reisen nach Dänemark

Kopenhagen (mitteldänisch = "Kaufmannshafen") ist die Hauptstadt Dänemarks und ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes.

Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist die nur 1,25 m große Kleine Meerjungfrau des Kopenhagener Bildhauers Edvard Eriksen. Die weltbekannte Figur aus dem gleichnamigen Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen gilt als eine der kleinsten Wahrzeichen der Welt. Eriksen gestaltete den Kopf der Statue nach dem Vorbild der Primaballerina Ellen Price (1878 – 1968). Da Ellen Price nicht nackt Modell sitzen wollte, musste für den Körper Eriksons Ehefrau Eline (1881 – 1963) einspringen. Die Figur wurde am 23. August 1913 an der Uferpromenade der Langelinie aufgestellt. Auftraggeber war übrigens der Gründer der Kopenhagener Ny Carlsberg-Brauerei Carl Jacobsen. Es handelt sich jedoch nur um eine Kopie. Das Original wird von den Nachfahren Eriksens an einem geheimen Ort aufbewahrt. Zum Glück, denn immer wieder wurde die „Kleine Meerjungfrau“ Opfer von Beschädigungen. Abgesehen vom Anmalen wurde ihr mehrmals der Kopf abgesägt, mal der rechte Arm abgesägt und Anfang September 2003 wurde sie – wahrscheinlich mit Hilfe von Sprengstoff – von ihrem Felsen gestürzt.

Unbedingt sehenswert ist auch der Wachwechsel am Schloss Amalienborg, der Winterresidenz der königlichen Familie. Die vier Palais von Schloss Amalienborg wurden ursprünglich im 18. Jahrhundert für vier Adelige errichtet. Als jedoch das Königsschloss Christiansborg abbrannte, siedelten der König und dessen Gefolge nach Amalienborg über. Täglich um 12 Uhr findet der Wachwechsel der Königlichen Leibgarde statt.

Nicht entgehen lassen sollte man sich auch einen Bummel durch das Viertel Christianshavn. Der Kopenhagener Stadtteil entstand im Jahr 1619 auf Initiative von König Christian. Bis heute ist das Kanalsystem aus dem 17. Jahrhundert intakt.

Im Bezirk Christianshavn befindet sich auch die selbsternannte Freistadt Christania. Das freie Christiana ist seit 1971 eine alternative Wohnsiedlung, die sich unabhängig von staatlichen Behörden verwaltet. Eine Polizei gibt es nicht. Man setzt auf Selbstregulierung und im Bedarfsfall intervenieren verschiedene Formen von Versammlungen, die als Strafe auch den Ausschluss aus der Gemeinschaft beschließen können. Die Flagge der Freistadt Christiania ist ein rotes Banner mit drei gelben Kreisen. Diese Kreise repräsentieren die "i"-Punkte in "Christiania“. Eine weitere Bedeutung der Kreise ist der Wahlspruch der Freistadt: "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" oder wie einige auch sagen: "Frieden, Liebe und Harmonie". Autos und Motorräder sind in Christiania verboten. Der Konsum „weicher Drogen“ wurde von der dänischen Regierung über Dreißig Jahre toleriert und der Handel wenig behindert. Das Fotografieren ist in der Nähe der Pusherstreet verboten. Darauf weisen – unübersehbar – zahlreiche Verbotsschilder hin. Bisherige Versuche, die Besetzer vom Gelände zu entfernen, schlugen fehl, so dass sich die dänischen Behörden im Jahre 1972 darauf verständigten, die Besetzung als „soziales Experiment“ zu betrachten und zu dulden, bis über die Verwendung des Geländes entschieden würde. Aus Sicht der dänischen Behörden handelte es sich um eine staatlich geduldete autonome Kommune. Am 26. Mai 2009 entschied jedoch in Gericht die Räumung Christanias, wogegen Berufung eingelegt wurde. Eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs wird im Jahre 2011 erwartet.

Fotos: Roger Blum

Weitere Informationen:Dänemark

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